
Ich habe großen Spaß an den Nonsense-Gedichten von Christian Morgenstern. Vor Jahren habe ich eine kleine Serie zu diesem Gedicht gemacht: Kleinformatige Holzschnitte mit Collageelementen. Eine Anfrage zu einem Aussstellungsprojekt unter dem Titel “Vogelhaus” hat mich dazu gebracht, dies Bild komplett in der Technik des japanischen Holzschnitts neu zu bearbeiten.
I have a lot of fun with the nonsensical poems of Christian Morgenstern. Years ago I made a little series about this poem: Small woodcuts with collage. Beeing asked about an exhibition project with the titel “The Bird´s House” I decided to make a new version completly in the japanese woodcut technique.
Der Nachtschelm und das Siebenschwein
oder Eine glückliche Ehe
Der Nachtschelm und das Siebenschwein,
die gingen eine Ehe ein,
o wehe!
Sie hatten dreizehn Kinder, und
davon war eins der Schluchtenhund,
zwei andre waren Rehe.
Das vierte war die Rabenmaus,
das fünfte war ein Schneck samt Haus,
o Wunder!
Das sechste war ein Käuzelein,
das siebte war ein Siebenschwein
und lebte in Burgunder.
Acht war ein Gürteltier nebst Gurt,
neun starb sofort nach der Geburt,
o wehe!
Von zehn bis dreizehn ist nicht klar; –
doch wie dem auch gewesen war,
es war eine glückliche Ehe!
(aus “Galgenlieder”)
Christian Morgenstern
1871-1914)